HOFGESTALTUNG UND WOHNUMFELD VERBESSERNDE MASSNAHMEN IN BERLIN-FRIEDRICHSHAIN
Aufenthaltsqualitäten für einen vernachlässigten Hinterhof
Vor der Blütezeit
blieb der wilde Kirschenbaum
völlig unerkannt –
Jetzt, da er in Blüte steht,
sieht man erst wie schön er ist.
(Minamoto no Yorimasa)
Die Ausgangslage
Die Aufgabe bestand darin, den verwahrlosten Hof zu entsiegeln und einen grünen Außenraum zu schaffen, der im Sommer auch zum Aufenthalt einlädt. Besonderer Wunsch der Nutzer: ein Witterungsschutz für die zahlreichen Fahrräder. Die Planung wurde dadurch erschwert, dass der Hof sehr klein und nur durch Hausflure zu betreten ist.
Der Entwurf
Die Idee, nahezu den gesamten Hof begehbar zu machen, stieß bei den Eigentümern auf große Gegenliebe. 13 Kirschbäume bilden einen Hain. Dieser erzeugt einen geschützten Raum, stiftet Identität unter den Bewohnern, verbessert das Mikroklima, lockt Insekten und Vögel an, ist auch Spielfläche und sieht von oben sehr schön aus.
Anforderungen
Fahrradständer und Müllstellfläche sind den rein praktischen und den behördlichen Anforderungen entsprechend zweckmäßig angeordnet. Weitere wichtige Details sind Sitzgelegenheiten und die stimmungsvolle Inszenierung durch Bodenleuchten.
Begrünung
13 Kirschbäume wurden in die Kiesfläche gepflanzt, in Erinnerung an die historisch belegten „guten Kirschen aus Boxhagen„. Sie sind Kleinbäume und werden nie höher als 5 m, so dass ihre Kronen die Wohnungen in den Häusern nicht verschatten. Im Frühling verzaubert die Kirschblüte.
Brandwände, Zaun zum Nachbar und der Müllstellplatz werden mit Wildem Wein und Efeu berankt, die Hoffassaden bleiben frei, dienen als Reflektionsflächen für Tageslicht.
Fahrradüberdachung und Sichtschutz
Die mit LKW-Plane bespannten Einbauten aus Stahl setzen nicht nur farblich, sondern auch mit ihrer Form und Materialität einen kraftvollen Kontrapunkt zu Bäumen und Fassade, harmonieren aber farblich mit den vorhandenen Tönen.
Gestaltung
Selbstverständliches Handling, Vandalismussicherheit und die Reduktion des Pflegeaufwandes spielen bei den Detailausbildungen eine sehr wichtige Rolle, stets im Einklang mit und nicht zu Ungunsten einer guten Gestaltung.
Auftraggeber WEG Grünberger 67/69/ Gabriel-Max-Str. 14 Planung Katharina Jester + Andreas Ressel Hoffläche 173 m² Leistungsphasen 1-8 Planung 2003 Fertigstellung 2004 Förderung von der EU und dem Land Berlin