MASCHINENHALLE DER ZECHE FÜRST LEOPOLD IN DORSTEN
Ausstellungskonzept in Zusammenarbeit mit südstudio, Stuttgart
für alle, die fühlen, was Heimat ausmacht…
Alt
Der Besucher erhält Zugang zu der Maschinenhalle über das Fundamentgeschoss. Schon im Eingangsbereich fällt der Blick auf monströse ausrangierte Maschinenteile, die rostrot im Dornröschenschlaf die Zeit überdauern. Im Inneren bieten die spannenden Nischen zwischen den beeindruckenden Fundamenten Einblicke in den ehemaligen Arbeitsalltag. Hier hängen aufgereihte Maschinenschlüssel und Antriebsriemen. Überdimensionierte Druckanzeiger bereiten auf das vor, was folgt… Und dann steht man vor der riesigen Koepescheibe, die sich vom Fundamentgeschoss bis hoch in die Maschinenhalle schwingt.
Die historischen Maschinen der Zeche Fürst Leopold befinden sich im zweischiffigen Fördermaschinengebäude von 1911 zwei Fördermaschinen, die bis Mitte 2008 noch mit Dampf angetrieben wurden. Zum einen eine dampfbetriebene Zwillingsfördermaschine, sowie eine Zwillingstandem-Dampffördermaschine. Beide Maschinen, heute eine weltweit technische Einmaligkeit, stammen aus der Werkstatt der Friedrich-Wilhelmshütte in Mülheim an der Ruhr.
Neu
Das Leopold-Regal ist Hauptakteur der Ausstellung. Es werden einzelne Objekte gezeigt, die auf Fürst Leopold gefunden oder nach öffentlichem Aufruf des Vereins für Bergbau-, Industrie und Sozialgeschichte Dorsten gespendet wurden, und an denen zum Teil Erinnerungen haften. In der Summe ergeben sie das Gedächtnis des Ortes und der Menschen von Fürst Leopold, eine sentimentale, ironisch-vergnügliche, aber auch nüchtern-sachliche Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Identität und Heimat. Das Leopold-Regal an der nördlichen Giebelwand soll als Installation wirken und hat vor allen Dingen die Aufgabe, die sonst in Industrie- und Heimatmuseen üblichen Vitrinen und Tische zu ersetzen. Die Exponate sind aus dem Bestand des Vereins. Dabei handelt es sich um Werkzeuge, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände, aber auch kleinere Ausstellungsstücke wie Karten, Urkunden und Pläne oder auch Jubiläumsuhren, sowie historisches Filmmaterial, welches in zwei Filmstationen zu sehen ist. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, soll das Regal die Geschichte von Bergbau in Dorsten und der Zeche Fürst Leopold dokumentieren; wo eben machbar, sollen über die Exponate auch die Geschichten ehemaliger Bergarbeiter von Fürst Leopold erzählt werden.
Formal orientiert sich die Gestaltung des Regals an funktionalem Industriebau. Das mennigerot zitiert dabei einen Farbton, der in der Industriegeschichte als Rostschutzfarbe (Eisenoxidrot) für das konservieren von Eisen- / und Stahlkonstruktionen diente. Die Besucher können an einem Medienpult mit dem Leopold-Regal interagieren. Zu jedem Objekt können die Besucher umfangreiche Informationen in Form von Text, Foto oder Film abrufen.
Aufraggeber Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Dortmund Ausstellungskonzeption südstudio, Hannes Bierkämper, Alexander Lang, Katharina Jester Nutzer Verein für Bergbau- Industrie und Sozialgeschichte Dorsten Grafisches Konzept Clemens Hartmann Lichtkonzept südstudio, Katharina Jester Medien Felix Geiger, Stuttgart Fertigstellung November 2016 Fotos © südstudio