UMBAU DES EG EINES DDR-SYSTEMBAUS IN BERLIN-ALT-HOHENSCHÖNHAUSEN ZU EINER KITA
Neukonzipierung der Räume der ehemaligen Betriebsgaststätte der Bauakdemie
Bildung bewegt e.V. hat sich die besondere Bildung und Betreuung von Kindern und Erwachsenen,
sowie die Förderung von Bewegung, Gesundheit und Wohlbefinden zum Ziel gemacht.
Das Kind ist ein kompetenter aktiver Lerner. Es steht mit seinen individuellen Selbstbildungsprozessen im Zentrum der pädagogischen Arbeit.
„Unabhängig von der Herkunft und seinen individuellen Voraussetzungen soll jedes Kind die Chance haben, (…) seine Fähigkeiten und (…) Möglichkeiten in die Entwicklung (…)“ der Bildungsgemeinschaft einzubringen. (Berliner Bildungsprogramm, 2004, S.18)
Die Ausgangslage
Das freistehende 2-geschossige Gebäude wurde 1984/85 als Stahlbeton-Skelettbau Typ „SK-Berlin“ als Betriebsgaststätte für die Bauakademie der DDR errichtet. Die Außenhaut besteht aus Fertigbauteilen mit porphyrrotem Kieselwaschputz.
Die Stahlbetonstützen im Achsraster von 7,20 m in beiden Richtungen ermöglichen großzügige Raumkontinua, insbesondere im Obergeschoss, dessen eine Hälfte als eigentliches Speiserestaurant ohne weitere Trennwände ca. 500 m2 umfasst.
Die andere Hälfte des OG ist weitgehend mit Kochnischen und Lager- und Kühlzellen ausgestattet.
Die zu betrachtende Nutzungseinheit liegt im EG des Gebäudes und war bauzeitig das Foyer mit Café und entsprechenden Neben- und Verwaltungsräumen auf insgesamt knapp 500 m2.
Die nebenstehende Gewerbeeinheit diente als Anlieferung und Logistikeinheit mit Laderampe, Lastenaufzügen etc.
Die Neukonzipierung
Aufgrund des geringen Budgets bleibt der Grundriss weitestgehend unverändert. Kleine Veränderungen ergeben sich aus den Forderungen des Brandschutzes.
Auch die Oberflächen werden – wo möglich – weiter genutzt. So erhalten nur wenige Räume gezielt einen neuen Bodenbelag aus Linoleum und/oder Tretford, auch die Wandoberflächen werden nur partiell farblich verändert bzw. mit schallabsorbierendem Wandteppich ausgestattet.
Die räumlichen Einbauten verleihen den einzelnen Räumen ihre unvergleichliche Atmosphäre. Die 80er-Jahre Gestaltungsmittel und ihre Formensprache werden nicht negiert sondern zur Vorlage der neuen gestalterischen Maßnahmen. So werden die Ecken neuer Einbauten und Ausstattungsmaterialien gerundet – so wie der Grundriss dies vormacht.
Neue Einbauten werden in derselben starken Farbigkeit von Böden und Wänden aus hochwertigem Material erstellt und bilden eine jeweils für sich abgeschlossene starke Einheit.
Das Farbkonzept
Der Spielflur und die Garderoben sind grün, der Essbereich der Unter-3-Jährigen gelb, der Spielbereich der Unter-3-Jährigen orange, der Schlafbereich rot, ebenso der Kleinkind-Wickelbereich gehalten.
Die Über-3-Jährigen erhalten einen neutral-grauen Essbreich mit violetten Akzenten, einen magentafarbenen Spielbereich und einen türkisblauen Ruhe- und Bewegungsraum mit einzelnen Rückzugshöhlen. Das allgemein Spielzimmer ist neutralweiß gehalten.
Die Umsetzung
Nach nur 5 monatiger Planungs- und Bauzeit geht der Kitabereich im Mai 2014 für ca. 50 Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahren in Nutzung.
Die Aussicht
Geplant ist der Ausbau des Obergeschosses für eine Vorschul- und Grundschulnutzung bis zum Sommer 2015, sodass das Bildungshaus später ein Lern- und Lehrort für 120 Kinder werden wird.
Bauherr Bildung bewegt e.V. Berlin, jetzt Montessori-Stiftung, Berlin Sandra Klünder Architektur im Bestand DDR-Typenbau von 1984/85 Bauantrag Umnutzung Katharina Jester Innenarchitektur/Ausbau Katharina Jester, Andreas Ressel Leistungsphasen 1-8 Planung 12|2013 - 02|2014 Bauzeit 03|2014 - 05|2014 HNF 478 qm