Gastraum mit neuer Tür

BWB-Restaurant im Goerzwerk

Architektur, Denkmal, Innenarchitektur, Projekte, Sanierung, Umnutzung

BWB-RESTAURANT AM STANDORT GOERZWERK IN BERLIN-LICHTERFELDE

eine Kantine für die Werkstattmitarbeiter der BWB und alle anderen Goerzwerker in Zusammenarbeit mit Annette Bräuer-Neth

…Der Legende nach gilt als Namensgeber des Restaurants ein Wirt namens Boulanger einer Suppenküche … in der … Pariser rue des Poulies. Im Jahre 1765 soll er sich gegen den Widerstand der Zunft der Köche die Genehmigung erstritten haben, neben Suppen auch andere kleine Gerichte anzubieten wie etwa Hammelfüße in Sauce oder seine Spezialität „Vollailles au gros sel“. Die Zunft verlor einen entsprechenden Gerichtsprozess. Über der Tür seiner Gaststube ließ er 1795 angeblich in lateinischer Sprache den biblischen Vers „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ anbringen. Dieses Motto machte sein Gasthaus berühmt, so dass es fortan als Restaurant bezeichnet wurde (von lateinisch restaurabo, „ich will euch erquicken“). …

gefunden bei WIKIPEDIA, Stichwort „Restaurant“, Ethymologie

Die Kantine

Nachdem zunächst geplant war, den neuen Werkstattstandort im Goerzwerk über die Zentralküche der BWB im Westhafen zu versorgen, kristallisierte sich im weiteren Planungsverlauf der Wunsch heraus, den Standort mit den gut 100 Mitarbeitern im 4. OG und den gut 100 Mitarbeitern in den neuen Erdgeschossflächen mit einer eigenen Kantine mit Kochküche zu versorgen. Darüber hinaus sollte der nicht weit entfernte Standort Wupperstraße angeschlossen werden und das Konzept so offen sein, dass auch „Fremdesser“ an der neuen Kantine partizipieren können.

Raum-in-Raum-System

Als mit der dreiseitig belichteten Halle in Bauteil 7 mit direkter Anbindung an die Werkstatt bei Aufgang 5 die passenden Räumlichkeiten gefunden waren, war das Konzept schnell klar:
Auch der Küchenkubus sollte – ähnlich wie im Werkstattbereich – die dreiseitig belichtete Halle als Raum-in-Raum-Einbau nur minimal in ihrer Wirkung beeinträchtigen. In Anlehnung an den kurz zuvor durch uns erfolgten Umbau im 4.OG wurden die Fronten des Kubus mit schwarzem Antifingerprint-HPL belegt.

Möblierung

Dunkle Tische scheinen aus dem dunklen Gussasphaltboden zu wachsen und lassen die wertigen, leicht handhabbaren Eiche-Bugholzstühle in den Vordergrund treten. Die Bar trennt den vorderen Café-Bereich vom hinteren Gastraum.

Leuchtenschwarm

Ein besonderes Highlight des ansonsten mit nur wenigen Eingriffen gestalteten Raumes ist ein Leuchtenschwarm aus unterschiedich großen, mit orangen Akzenten versehenen Korbleuchten.

Auftraggeber
 Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) GmbH
Planungsteam
 Annette Bräuer-Neth + Katharina Jester
Eigentümer
 Goerzwerk GmbH
Umbau LPH 1-8
 Januar 2016 - März 2019

Fotografien
 © Brigida González, Stuttgart