„Müll ist Mangel an Phantasie“ heißt eines meiner früheren Bücher ähnlichen Inhalts. Wenn Müll entsteht, haben wir noch nicht genügend nachgedacht, haben wir die Zähmung des Feuers noch nicht konsequent bis zur maximalen materiellen und energetischen Ausnutzung betrieben wie sie in allen Ökosystemen zumindest in der Klimax eigen ist…“ (Dirk Althaus)
Nachhaltiges Bauen
Die Umnutzung des denkmalgeschützten Pumpwerkes zu einer Recyclingstation soll an einem zukunftsweisenden Beispiel „Nachhaltiges Bauen“ demonstrieren.
Der Erhalt des Pumpwerks nicht nur als Kulturdenkmal, sondern auch im Sinne von Vermeidung von Müll und Reduzierung des Primärenergieaufwandes als Ausdruck von Kreislaufwirtschaft ist in Kombination mit dem neu hinzu gefügten Baukörper und dem Konzept der Reduzierung des Energieverbrauchs als Symbiose nachhaltigen Bauens zu verstehen.
Alt und Neu
Der neue Einbau mit Büro- und Lagerräumen wird als autarke Box in die Halle integriert. Zur Hoffassade durchstößt sie die Fassade und bildet durch ihre Auskragung an sich und ein zusätzlich seitlich schützendes Dach deutlich eine Geste des Empfangs für den Besucher des Recyclinghofes.
Der neue Baukörper ist deutlich vom Bestand durch Fugen getrennt.
Die bestehende Doppel-Halle wird weitgehend konserviert, nur unbedeutende, funktional notwendige Veränderungen werden vorgenommen. Eine funktionale Verbindung zwischen den beiden Hallenbereichen wird in Form einer großen Öffnung hergestellt. Diese lässt gleichzeitig eine spannende Blickbeziehung zu.
Oberflächen und Technik
Die notwendige Treppe im Außenbereich wird mit einer Werbehülle umschlossen, macht den Aufgang zu einem internen Betriebs-Element. Von innen nach außen ist der Blick aus dem Verborgenen durch den transluzenten Stoff geheimnisvoll.
Die Beheizung und Belüftung funktioniert als eigenes System. Die beheizten Bereiche erhalten eine extrem gute Dämmung, so dass nur ein geringer Restwärmebedarf entsteht.
Die Streckmetallverkleidung ist Oberflächenschutz und changierende Oberfläche zugleich. In der Fuge zwischen Box und Altbau führt eine Treppe in die Büroräume im Obergeschoss.
Ins rechte Licht gerückt
Der Besucher wird von Mitarbeitern auf dem Recyclinghof in Empfang genommen, meldet seine abzugebenden Materialien an und wird dann zu den entsprechenden Containern auf dem Hof, aber auch im Inneren der Halle gelotst.
In der Dämmerung wird die Einfahrt in das in grünes Licht getauchte Gebäude zu einem besonderen Erlebnis. Die in der Halle vorgefundenen Besonderheiten wie die alte Kranbahn wurden sprichwörtlich Ins rechte Licht gerückt!