Museum für Naturkunde Karlsruhe

Ausstellung, Denkmal, Design, Innenarchitektur, Konzept, Projekte

FORM UND FUNKTION – VORBILD NATUR
Wettbewerb in Zusammenarbeit mit südstudio

Prolog und sechs Kapitel
Die vorgefundene räumliche Konfiguration im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe erscheint uns für die Inszenierung des Ausstellungsthemas eine sehr spannende Raumkonstellation. Durch die vorgegebene Gliederung der zwei sehr unterschiedlichen Raumvolumina liegt eine dementsprechend inhaltliche Gliederung sehr nahe. So bietet die Abfolge vom kleineren Ecksaal zum großem Hauptsaal die Chance, einerseits inhaltlich in das Thema der Ausstellung einzuführen (Prolog) und andrererseits die Thematiken im weiteren Verlauf des Rundgangs zu vertiefen (Ausstellung in 6 Kapiteln).

Der Prolog

Das Ausstellungsthema erfährt in diesem Raum eine thematische Einführung. Die Metapher des „Urknalls“ aufnehmend, befindet sich im Zentrum eine raumgreifende Installation. Wie in einer Momentaufnahme der Geschichte, werden hier die verschiedenen Aspekte des Ausstellungsthemas aufgegriffen und kaleidoskopartig aufgeblättert. Diese räumliche Figur ermöglicht den Besuchern das Eintauchen in alle Facetten der Thematik.

Die Ausstellung in 6 Kapiteln

Der große Ausstellungssaal schafft Raum für die 6 Schwerpunktthemen, die das Metathema Form und Funktion – Vorbild Natur inhaltlich vorgeben. Die Themen erfahren keine scharfe Abgrenzung gegeneinander, sondern sind inhaltlich eng miteinander verknüpft. Diese nähe zueinander spiegelt sich räumlich wieder. Die Ausstellungsarchitektur ist als fließender Raum angelegt. Es gibt keinen festgelegten Rundgang.

Wegführung

Für ein spannendes Ausstellungserlebnis ist ein Ausstellungsrundgang anzustreben. In der räumlichen Anordnung der beiden Ausstellungsräume ist ein solcher Rundgang nicht selbstverständlich strukturell angelegt. Ein solcher Rundgang sollte inhaltlich determiniert seine räumliche Entsprechung finden. Gleichzeitig schließt sich eine Einteilung der Ausstellungsräume in feste Kabinette, denen die Einzelthemen gewidmet wären, aus unserer Sicht aus. Vielmehr sind wir der Meinung, das ein Raumkontinuum erzeugt werden sollte, dass den Besuchern ein „freies“ Bewegen ermöglicht. Damit ist eine inhaltliche „Gleichzeitigkeit“ der Einzelthemen möglich und erfahrbar.

Raum- und Themenzuordnung

Die vorgefundene räumliche Konfiguration erscheint uns für die Inszenierung des Ausstellungsthemas als eine sehr spannende Raumkonstellation. Die Gliederung in zwei sehr unterschiedliche Raumvolumen, macht eine entsprechend inhaltliche Gliederung sehr naheliegend. So bietet die räumliche Abfolge von kleinerem Ecksaal und großem Hauptsaal die Chance, zum einen inhaltlich in das Thema der Ausstellung einzuführen (Prolog) und zum anderen die Thematiken dann im weiteren Verlauf des Rundgangs zu vertiefen (Ausstellung in 6 Kapiteln).

Konstruktion, Material, Form und Farbe

In Analogie zu einer Reihe von Vorbildern aus der Natur, haben wir uns für die rippenartige Auskleidung des großen Ausstellungssaals entschieden.
Die Struktur besteht aus sehr einfach zu fertigenden Flächenmodulen aus Plattenwerkstoff, die im Abstand von ca. 75cm angeordnet werden. Der Fussboden bleibt dabei dennoch völlig frei von Schwellen. Bodengrafik, sowie die Anordnung div. Ausstellungshilfsmittel, wie Vitrinen, Medienmodule etc. werden die Rippenstruktur optisch fortsetzen.
Die Rippenmodule erzeugen zum einen ein großes Raumkontinuum und schaffen gleichzeitig sehr große Gestaltungsspielräume. So werden Zwischenräume zu kleinen Ausstellungs- und Didaktikeinheiten. Bereiche die „hinter“ den Rippenmodulen liegen, werden zu kleinen Ausstellungskabinetten. Platz für die Aufstellung von möglicherweise Terrarien, Vitrinen etc.
Im weiteren bietet die Rippenstruktur eine sehr elegante Möglichkeit, die notwendigen Technikkomponenten in den Rippenzwischenräumen zu platzieren und so fast unsichtbar zu machen.
Farblich werden die Module keine „Eigenfarbe“ aufweisen, sondern sich weiss gegen einen eher dunkleren Untergrund (Bestandsraum) absetzten.

Wettbewerb
 Juni 2012
Team
 Hannes Bierkämper, Katharina Jester, Alexander Lang